Zeitgeschichtlich interessant erscheint die Gebäudesubstanz, die während der letzten Jahrhunderte mit spärlichen Mitteln dauerhaft repariert  und modernisiert wurde. Raues Sandsteingemäuer, Lehm-Riegelwände zwischen den Fachwerkskonstruktionen, die bei Schäden, teilweise mit Backsteinen und Dachziegeln ausgemauert wurden, zeugen davon, wie sich die Bewohner zu behelfen wussten. So wurde im vorletzten Jahrhundert die Holzbalkenkonstruktion im Kuhstall durch eine Stahlkonstruktion mit Tonhohlkörpern ersetzt, während die Eichenholz-Fachwerkkonstruktion der Scheune seit  1709 unverändert erhalten ist und eine Besonderheit aufweist, nämlich einen sogenannten „Liegenden Stuhl“.  Der perfekte Zustand dieser Dachkonstruktion ist ein einmaliges Zeugnis der damaligen Handwerkskunst, bei der nur Holznägel verwendet wurden. Ein Teil der Dacheindeckung ist noch original mit Biberschwanzziegeln mit Holzschindelunterlagen bedeckt.

 

 

Die in den Außenmaßen unveränderten Wirtschafts- und Wohngebäude wurde in den mehr als 30 Jahrzehnten bautechnisch dem Zeitgeist angepasst. Bei Besuchern erweckt der Ausbaustand, mit dem Charme der 1960er-Jahre, immer wieder Bewunderung und liebevolle Erinnerungen.

Von 2009 bis Anfang 2013 war das leer stehende Anwesen Übungsobjekt der Jugendfeuerwehr Östringen. Dadurch entstanden erhebliche Wasserschäden.

Die nachfolgende Fotogalerie zeigt den Zustand des Anwesens und die Renovierung durch Mitglieder des Freundeskreises. Durch Anklicken eines Bildes können Sie die Diashow starten.

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