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 Geboren wurde Josef Kessler am 30. März 1901 in Östringen bei Karlsruhe als Sohn des Sattlermeisters Heinrich Kessler und seiner Ehefrau Margaretha. Am 9. November 1913 bewarb er sich um Aufnahme in unsere Gemeinschaft. Die humanistischen Studien machte er im Studienheim in Vallendar-Schönstatt. Hier legte er im Herbst 1920 das Abitur ab. Am 24 . September 1920 begann er das Noviziat in Limburg. In der ersten Profess am 24. September 1922 versprach er, Jesus Christus in der Gesellschaft des Katholischen Apostolates nachzufolgen. Theologie studierte er an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Pallottiner in Limburg. Zum Studium der Theologie schickten ihn seine Oberen im Herbst 1923 nach Rom. Er studierte an der Päpstlichen Universität Gregoriana. Dort wurde er am 26. Juli 1927 zum Doktor der Theologie promo¬ viert. Zuvor war er am 8. August 1926 in Rom zum Priester geweiht worden. Es folgten Ergänzungsstudien an der Universität München und Gießen. Seit dem 2. Oktober 1927 gehörte er zum Kollegium der Hochschule.

Ein neuer Lebensabschnitt begann flir P. Kessler, als er am 20. Oktober 1946 Lehrer und schließlich Leiter des Bischof-Vieter-Kollegs in Limburg wurde. Seine Begabung als Lehrer und Latinist kam voll zur Geltung. Wer bei ihm durchkam, konnte Latein. Von 1953 bis 1957 war P. Kessler Bibliothekar in der Niederlassung Ehrenbreitstein. Von Dezember 1957 bis Oktober 1981 war er Seelsorger in der Kinderkurheilstätte in Friedenweiler im     Hochschwarzwald. Neben diesem Dienst stand er für dauernde pfarrliche Aufgaben zur Verfügung. Er half aus, wenn im Dekanat Neustadt Not am Mann war. Mehrfach wurde er vom Caritas-Verband Freiburg ausgezeichnet. Mit 80 Jahren kam P. Kessler am 9. Oktober 1981 auf die Seniorenstation des Missionshauses in Limburg. Mehr als 10 Jahre konnte er noch am religiösen und gemeinschaftlichen Leben teilnehmen. Im vergangenen Jahr ließen seine Kräfte sichtlich nach. Er wurde pflegebedürftig. Am 26. Januar 1993 um 5.20 Uhr hat der barmherzige Gott Pater Josef Kessler zu sich in die Ewigkeit gerufen. Er starb auf der Krankenstation des Missionshauses. Er zählte 92 Lebens-, 70 Profess- und 66 Priesterjahre.Mit großem Wissen und Können dozierte er Philosophie, zuerst in Limburg, dann ab 1932 in Olpe. Den großen Kursen der dreißiger Jahre galt er als "der" Professor. Neben seinem Fachwissen beeindruckten seine Kenntnisse des Lateins, das er fließend sprach. Die große Zeit im Leben von P. Kessler endete 1939. Er wurde verhaftet und kam in das Konzentrationslager Mauthausen, aus dem er am 5. Mai 1945 befreit wurde.

Quelle: Pater Dr. Karl Heinen SAC Provinzial in der Todesanzeige Limburg, den 26.01.1993