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Die Geburtsstunde der SAP im Nylon-Faser-Werk in Östringen

Zum 50-jährigen Bestehen der SAP drehten Natalie Hauck und Alexander Januschke vom Team SAP Product Engineering Communications eine Dokumentation zur Geburtsstunde des heutigen Weltkonzerns SAP im ehemaligen ICI-Nylonfaser-Werk in Östringen. Dazu arbeiteten sie eng mit dem Freundeskreis Heimatmuseum Östringen zusammen. In Video-Interviews berichten Dietmar Hopp und gut ein Dutzend ehemaliger Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Nylon-Faser-Werks, angefangen von der Sekretärin bis zu leitenden Angestellten, über den mühsamen Weg von der Lochkarte zu einem Realtime-System, das in Echtzeit Zugriffe von vielen Bildschirm-Arbeitsplätzen aus erlaubte. Hermann Meier, der EDV-Manager der ICI, rief Dietmar Hopp und Hasso Plattner, damals noch als Mitarbeiter bei der IBM tätig, zu Hilfe, um die umfangreichen Abläufe im Einkauf, der Materialwirtschaft und Rechnungsprüfung zu verbessern.

Am 1. April 1972 gründeten Dietmar Hopp und Hasso Plattner zusammen mit Klaus Tschira, Claus Wellenreuter und Hans-Werner Hektor die Firma SAP, nachdem ICI dem jungen Start-Up- Unternehmen die Zusage über einen Auftrag im Wert von  638.000 DM gegeben hatte. Schon neun Monate später, am 1.1.1973, stellte ICI auf das neue MIAS (Material, Informations- und Abrechnungssystem) der SAP (die damals noch Systemanalyse Programmentwicklung hieß) um. Dieses Programm war die Ausgangsbasis für die späteren, verbesserten, und um weitere Funktionen erweiterten und erfolgreichen R-Module (Realtime – Echtzeit-Module), die in den folgenden Jahren den Aufstieg der SAP zum Weltmarktführer für Unternehmenssoftware einleiteten.

Dietmar Hopp bezeichnet in dem Interview die Zusammenarbeit mit der ICI als Glücksfall. Das Faserwerk in Östringen, das zum ICI-Konzern mit weltweit 220.000 Mitarbeitern in über 70 Ländern gehörte, verfügte damals über den leistungsstärksten IBM-Rechner des Typs 360. Um die riesigen Datenmengen zu verarbeiten, stellte die Östringer Geschäftsleitung diesen Rechner den jungen IT-Tüftlern in den Nachtstunden kostenlos und Testen ihrer Programme zur Verfügung. Der Erfolg sprach sich schnell herum. Kaufinteressenten aus allen Branchen kamen nach Östringen, um sich über das Realtime-System zu informieren und um sich die Handhabung von den ICI-Mitarbeitern zeigen zu lassen.

Die Interviews wurden überwiegend in den Räumen das Nylon-Archivs und der Exponaten-Sammlung in der Gartenstraße in Östringen aufgenommen. Monika Michel und Michael Zipf vom Team SAP History Communications führten die Interviews und gaben so den Inhalt vor.

Walter Rothermel und der Leiter des Nylon-Archivs Christoph Wohlfarth freuen sich über die Aufmerksamkeit und Beachtung, die das Archiv durch die Dokumentation erfährt. (Bac) 

 

Das Video kann über die Homepage des Heimatmuseums Östringen www.museum-östringen.de unter Nylon Archiv, https://youtu.be/g-UaUrETB1E oder unter dem folgenden QR-Code abgerufen werden: 

 

 

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