Kreuze wurden aufgestellt, um an das Leiden Jesu und die Erlösung zu erinnern. Wenn Menschen an den Kreuzen vorbei gingen, zogen sie zum Gruß den Hut oder schlugen das Kreuzzeichen. Man stellte die Kreuze an Wegen und Straßen auf, die häufig begangen wurden, zum Beispiel an Ortsausgängen oder in der Nähe der Kirche.

Das Liebler-Kreuz, das vom Waldbuckel an die Einmündung der Rettigheimer Straße versetzt wurde, stiftete der Auswanderer nach Amerika, Hermann Liebler, im Jahre 1865 anlässlich seines Besuches in seiner Heimat. Das Kreuz am Abzweig der Mühlstraße stifteten fromme Bürger und Pfarrer Wiese ließ es 1863 errichten. Das sogenannte Revolutionskreuz bei der Tankstelle am westlichen Ortsausgang wurde im Jahre 1848 für gefallene Freischärler der badischen Revolution von Sympathisanten erbaut.

Anlässe für die Aufstellung eines Kreuzes gab es zahlreiche. Manche Kreuze stehen an Stellen, an denen Unglücke oder Verbrechen geschahen als Sühnekreuze. Manche Christen stifteten ein Kreuz, um sich Verdienste für das Jenseits zu erwerben, andere dankten für göttliche Errettung aus großer Gefahr.