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Hinweis: Hier gibt es den Rundgang als Video auf KraichgauTV.

Das Rathaus betraten die Bürger früher von der Hauptstrasse her. Der Stein an der Nord-Ost-Ecke ist der ehemalige Pranger.

Im Entree des Heimatmuseums geben Wappen und Fotodokumente einen kleinen Einblick In die Ortsgeschichte der Stadt Östringen und deren Ablauf in den letzten 200 Jahren. Barockfiguren (17. Jh.) und ein Glockenspiel ergänzen das Eingangsensemble des 1768 im Barockstil erbauten Gebäudes.

 

 

Im großen Raum des Erdgeschosses befinden sich der Taufstein der vorherigen Kirche um 15OO, sowie in Vitrinen übersichtlich angeordnet überwiegend Fossilien, Mineralien der Schädel eines Auerochsen, Mammutbackenzähne, viele Ammoniten, Belemniten, Austern, Schwefelkies, Kalziede, Quarze usw. Außerdem wurde die rechte Hälfte des Erdgeschosses mit kirchlichem Inventar, sakraler Kunst, aber auch, vier Sandsteinfiguren aus dem Ölberg und einem Altarkreuz aus dem Jahre 1768 bestück.

Weiterhin findet sich die Beschreibung von römischen Funden aus dem Jahre 1886 auf dem Kuhnacker, Maultierschädel und -knochen (12.-15. Jh), (Topffragmente (15.-18. Jh), Feierabendziegel wieder.

 

 

Nach der Eingangstür gleich links befand sich die Wachstube, die auch als Ausnüchterungszelle oder Arrestzelle für zeitweilig festgehaltene Personen diente. Heute stehen hier Grenz- und Markierungssteine von der Östringer Gemarkung.

Übrigens im Keller war das eigentliche Gefängnis. Bei der Totalrenovierung wurde die „Bogenkammer“ (7 m mal 3 m) leider verfüllt.

Das Rathaus nutzten seit 1896 Vereine; auch der Polizeiposten hatte hier seine Räume.

Die Ausstellungsräume organisierten wir komplett um, sind aber noch lange nicht fertig.

Dieser Plan des Dorfes aus dem Jahre 1755 zeigt, wie klein damals die Gemeinde war. Nicht ganz 300 Familien, das waren, Großeltern, Kinder und Enkel eingerechnet, etwa 2 000 Personen.

Darüber hängen die Wappen der Stadtteile.

Solche Herde wie dieser aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts standen in vielen Küchen. Viele waren nicht so schön verziert; diesem fehlt links das „Schiff“ in dem das Wasser aufgeheizt wurde.

 

Links vom Treppenaufgang hängt ein seltsames Gerät. Es ist eine sogenannte Halsgeige. In eine Halsgeige eingespannt wurden hauptsächlich Frauen mit einem Schandmaul an den Pranger gestellt. D. h. wegen übler Nachrede. Vorbeigehende durften die Frau beschimpfen, anspucken oder mit faulen Eiern und Obst bewerfen.



In der Ecke fällt das technische Ungetüm eines Filmprojektors aus den Astoria Lichtspielen der Familie Trautner auf. Eine Fundgrube für Technikfreaks. 

Der ausdruckvolle Christustorso hing ursprünglich an einem Kreuz in Eichelberg hinter der Kirche und dürfte aus der Mitte des 18. Jh. stammen. Er war wohl ziemlich verwittert und wurde restauriert, bevor er im Heimatmuseum untergebracht wurde. 

Der hl. Nepomuk schützte seit etwa 1750 das Wasser des Johannesbrunnens gegenüber dem alten Schulhaus vor Verunreinigung. Den Namen seines Schöpfers kennen wir nicht. Sauberes Wasser war für Mensch und Tier ein hohes Gut. „Brunnenvergifter“ ist ein schlimmes Schimpfwort. Der Originalsockel wurde erst kürzlich auf dem Bauhofgelände entdeckt.

Im Erdeschoss präsentieren sich sakrale Gegenstände und Fossilien.

Diese drei Figuren brachte man hierher, als man das Bildstöckel am Mingolsheimer Weg abriss. Die Madonna erkennt jeder, den zweiten wohl auch noch, wenn ich sage, dass in den Wunden einst Pfeile steckten (Sebastian) und der dritte? - - - Seine Attribute weisen ihn als den hl. Wendelinus, den Schutzpatron der Bauern, aus. Wenn die Überlieferung stimmt, bauten die Bürger den Bildstock am Mingolsheimer Weg nach der Pest im Jahre 1634 und versprachen jährlich eine Kerze in Prozession nach Walldürn zu bringen.

Pieta aus dem Gallus-Bildstock (17) an der Kreuzung Odenheimer Weg und Hochstraße. Das Bild führten die Gläubigen bei Prozessionen mit; darauf weisen die Vorrichtungen für eine Tragestange hin. Der Maurer Gallus Körner errichtete den Bildstock 1837. Ob dieser nach ihm benannt ist oder nach seinem Namenspatron, dem Wanderprediger und Gründer der Stadt St. Gallen, wissen wir nicht.

Das Grabkreuz der Maria Agatha ist ein bemerkenswertes Stück. Auf der Rückseite sind die Marterwerkzeuge Christi eingemeißelt. Es stand auf dem Friedhof, der sich um die Kirche ausbreitete und überlebte, weil irgendwer (der Pfarrer?) seine Besonderheit erkannte und es in den Pfarrgarten stellte.

In der Fensternische steht das Altarkreuz aus der 1892 abgerissenen Kirche.

In der Vitrine befinden sich oben die Utensilien für die Krankenkommunion: darunter ein Messbuch und eine Bibel,


darunter Statuen aus dem ehemaligen Schwesternhaus in der Hinteren Straße; daneben oben eine Andenken Tafel, die als Hausaltar diente.




Das sind Feierabendziegel.

wir wissen auch nicht genau, warum die so heißen. Der Ziegler versah sie mit dem Zeichen des Hauseigentümers und Symbolen, z. B. mit Caravaca - Kreuzen, die Schaden vom Haus abhalten sollten.



An diesem Taufstein aus dem Jahre 1541 tauften die Pfarrer die Kinder bis 1896.. Eine gewisse Scheu, sakrale Gegenstände zu zerstören, ließ ihn bis heute überleben.
Darüber Motive der Stadt von Karl Rausch gezeichnet.


Das noch spielbare Harmonium stiftete Familie Ahl.

Diese im Garten Gethsemane entspannt schlafenden Apostel (v.r.) Johannes, Petrus und sein Bruder Jakobus standen einst im Ölberg an der Südost Seite der alten Kirche.


Dieser Schulschrank (38) war außer einem Tisch und Stühlen seit 1876 Jahrzehnte lang das einzige Möbelstück im Lehrerzimmer des Östringer Schulhauses. Es gab kein Arsenal mit Anschauungsmaterial, Landkarten, Bildern. Auch keine technischen Geräte, wie Drucker, Kopierer, Projektoren, Beamer, Scanner, Computer. Es gab den Lehrer, ein Lese- , Rechen- und Realienbuch und einen Zeigestock. An den Türen verewigten sich die Lehrer.




Die Herz-Jesu-Statue (40) aus dem Grödner Tal ist eine Leihgabe


Der tote Christus (41) befand sich im Pfarrhaus. Der neue Pfarrer wollte ihn nicht haben und überließ ihn der Stadt, die wiederrum 2011 anfragte, ob im Museum Platz für diese Figur wäre. Da diese Figur mit der Geschichte der Waldkapelle zu tun hatte, wurde diese ins Museum gebracht. Der Transport dahin wurde vom Bauhof übernommen. Es ist eine ausdrucksstarke Arbeit des Bildhauers Wehnert aus Wertheim; sie war ursprünglich Teil des Hl. Grabes in der alten Kirche.


Diese Madonna verehrten Gläubige einst in der Lourdes – Grotte auf dem Kirchplatz.