Download Audio

 

 Ehemaliger Steinbruch Hagenbach

 

Die Geschichte Odenheims ist untrennbar mit dem Steinhauerhandwerk verbunden. Die Arbeit war hart, aber man hatte sein Auskommen. So wollten nicht wenige junge Männer Steinmetz oder Steinhauer werden. Doch bevor man ein guter Steinhauer war, musste man eine Lehre durchlaufen, die alles andere als leicht war.

Dies erfuhr auch jener junge Odenheimer Bursche, der zu Beginn des letzten Jahrhunderts seine Steinhauerlehre antrat. Als er in den Steinbruch kam und sich beim Meister meldete, zeigte ihm dieser gleich die schweren Werkzeuge. Es waren da der lange Meißel, mit dem die Löcher in den Stein getrieben werden mussten und der gewichtige Zuschlaghammer mit dem langen Stiel, der gekonnt mit beiden Händen zu führen war. Der Meister zeigte ihm, wie der Hammer zu führen sei und wie die Schläge zu setzen waren. Der Lehrling bewunderte die Wucht der Schläge und die Treffsicherheit seines Meisters. Nun war er selbst an der Reihe. Der lange Hammer lag schwer in seinen Armen. Der Meister hielt den Meißel, der ja nach jedem Schlag gedreht werden musste und erklärte ihm, dass er nun genau zwanzig Schläge zu machen habe. Wuchtig sauste der Hammer auf das Eisen nieder.  Jeder Schlag ein Treffer! Der Meister zählte laut mit. Im gleichbleibenden Rhythmus erfolgte Schlag auf Schlag. Beim letzten Schlag sagte der Meister laut „zwonsich“ und legte als Zeichen dafür, dass jetzt Schluss sei, seinen Daumen auf den Meißel. Begeistert von den Trefferfolgen seiner Schläge schlug der Lehrling jedoch ein weiteres Mal zu. Auch diesmal traf der Hammer. Ein jäher Schmerzensschrei hallte durch den Steinbruch: „Auuu!! Hawe net g´sagt zwonsich!“

 

 

  

 

Nach Odenheim wandern sie zunächst den Waldweg hinab zum Radweg und auf diesem nach Odenheim. Zum Abschluss der Wanderung empfehlen wir den Weg durch den Ortskern mit seinen Fachwerkgebäuden, dem schönen Rathaus im neuromanischen Stil und dem Steinmetzbrunnen, der an den Steinmetzen Franz Schäfer, ein Odenheimer Original erinnert.

Wir hoffen, die Wanderung hat ihnen gefallen und wünschen einen guten Nachhauseweg!